Die EU-Kommission hat mehrere Regelungsvorhaben vorgestellt, mit denen sie das Internet für Verbraucher und Wirtschaft fairer regeln will. Insbesondere der Digital Markets Act soll die Marktmacht der GAFAs beschränken. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, findet Jan Oetjen, Stiftungsrat European netID Foundation und CEO GMX und WEB.DE, aber dabei darf es nicht bleiben. In seinem Kommentar zeigt Oetjen bereits die nächsten Schritte auf.
Der Digital Markets Act ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Infrastruktur der digitalen Welt muss dem Gesetz der Neutralität folgen. Betriebssysteme für Smartphones und PCs, App-Stores und Internet-Browser werden von jedem digitalen Dienst benötigt und müssen sich deswegen wettbewerbsneutral verhalten. Sie dürfen keine eigenen Produkte des jeweiligen Unternehmens bevorzugen und schon gar nicht deren Nutzung zur Pflicht machen. Sonst entstehen – genau wie in den letzten zehn Jahren geschehen – übermächtige Gatekeeper, die nach Belieben jeden Markt besetzen, Kunden und Wettbewerber auf ihre Standards zwingen und alle zur Kasse bitten können.