Die Diskussionen dazu, dass Kinder und Jugendliche zu viel Zeit mit ihren Smartphones und in den sozialen Medien verbringen, sind brandaktuell – häufig debattieren dabei Experten, Wissenschaftler und Politiker.
Doch was meinen eigentlich diejenigen, die selbst mit dem Smartphone aufgewachsen sind oder gerade damit aufwachsen? Eine europaweite Studie von Vodafone lässt jetzt auch Jugendliche und Kinder zu Wort kommen und bringt überraschende Erkenntnisse: Ausgerechnet die Gen Z, die mit TikTok, Instagram und Co. groß geworden ist und damit die aktuellen Debatten entfacht hat, spricht sich für weniger Social Media aus.
Fast alle befragten Kinder und Jugendlichen sind sich der Risiken exzessiver Smartphone-Nutzung bewusst und möchten ihre Bildschirmzeit aktiv reduzieren, indem sie gezielt nach mehr Offline-Aktivitäten suchen. Viele von ihnen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die eigene Bildschirmzeit zu reduzieren. Außerdem zeigt die Studie: Fast zwei Drittel der Jugendlichen ab 16 Jahren befürworten ein Social-Media-Verbot für Kinder unter zwölf Jahren. Und: Auch die Hälfte der noch jüngeren Generation Alpha (11- 15 Jahre) spricht sich für ein solches Verbot aus. Für die Studie wurden rund 4.000 junge Menschen aus der Generation Z und Alpha im Alter zwischen 11 und 17 Jahren aus acht europäischen Ländern befragt, darunter 500 Jugendliche aus Deutschland.
„Unsere Handys bringen uns so viel Gutes. Sie sind für uns heute Navigationssystem, Autoschlüssel und mobiles Reisebüro. Und sie bringen uns in vielen Bereichen Sicherheit. Aber es gibt auch Schattenseiten: Viele Kinder kleben pausenlos am Handy und scrollen durch Social-Media-Plattformen. Erste Studien zeigen: Wenn wir zu lange am Screen hängen, schlafen wir schlechter und können uns weniger gut konzentrieren. Zu viel Bildschirmzeit schottet uns ab. Unsere Phone-Life-Balance ist an einigen Stellen in Schieflage geraten“, so Vodafone Deutschland CEO Marcel de Groot. „Unsere Studie gibt den Jugendlichen selbst eine Stimme – also den jungen Menschen, die gerade mit TikTok, Instagram und Co. groß werden. Denen, die von ihren echten Erfahrungen im Alltag berichten können. Die Ergebnisse sind überraschend: Ausgerechnet die ‚Generation Smartphone‘ hält zu viel Bildschirmzeit für ein gesellschaftliches Problem – und wünscht sich mehr Offline-Erlebnisse“, so de Groot.
Gegen endloses Scrollen: Jugendliche sehen Politik, Bildung & Gesellschaft in der Pflicht
Drei von vier Jugendlichen sehen übermäßige Bildschirmzeit nicht nur als individuelles, sondern als gesellschaftliches Problem. Ein Problem, das nicht nur junge Menschen betrifft. Mehr als die Hälfte aller Befragten gibt in der neuen Vodafone-Studie an, dass ihre Eltern das Handy mindestens genauso häufig nutzen, wie sie selbst. Eltern und Freunde spielen jedoch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, gesunde Smartphone-Gewohnheiten einzuführen. Gleichzeitig zeigt die Umfrage einen klaren Wunsch: Politik, Eltern, Unternehmen und die Gesellschaft sollen gemeinsam Lösungen entwickeln, die digitale Teilhabe und Schutz sinnvoll miteinander verbinden.
Mehr echte Erlebnisse statt Dauer-Scrollen
Obwohl viele Jugendliche mit ihrer aktuellen Smartphone-Nutzung grundsätzlich zufrieden sind, möchten 73 % ihre Bildschirmzeit aktiv reduzieren. Die Befragten betonen, dass sie sich ohne Smartphone glücklicher, entspannter und kreativer fühlen. Vor allem ab dem Alter von 16 Jahren erkennen Jugendliche die negativen Folgen für Gesundheit und Konzentration und wünschen sich mehr Ausgleich zwischen digitaler und realer Welt. Besonders groß ist der Wunsch nach echten, analogen Erlebnissen. Zeit mit Familie und Freunden, Outdoor-Abenteuer oder kreative Hobbys stehen hoch im Kurs. Apps, die zu lokalen Offline-Aktivitäten motivieren, stoßen zwar auf großes Interesse, werden bislang aber nur wenig genutzt. Die Jugendlichen wünschen sich mehr echte Alternativen zum Dauer-Scrollen – und klare Regeln, die ihnen helfen, eine digitale Balance zu halten.
Jugendliche fordern Schutzmaßnahmen: Mehrheit befürwortet Social-Media-Verbot für Kinder
Hassrede, Cybermobbing, Gewalt – Kinder und Jugendliche sind in den sozialen Medien vielen Gefahren ausgesetzt. Deshalb wünschen sich viele Menschen nun eine gesetzliche Altersbegrenzung. Doch wie sieht das die junge Generation selbst? Die Vodafone-Studie zeigt: 63 % der befragten Jugendlichen aus der Gen Z spricht sich für ein Social-Media-Verbot für Kinder unter zwölf Jahren aus. Selbst in der teils betroffenen Generation Alpha haben 50 % der Befragten für ein solches Verbot gestimmt. Über alle Altersgruppen hinweg zeigt sich ein deutlicher Wunsch nach strengeren Alterskontrollen, mehr Aufklärung, elterlicher Kontrolle und Bildungsprogrammen, die einen sicheren und gesunden Umgang mit digitalen Medien fördern.
GO REAL LIFE: Vodafone fördert Offline-Zeiten
Die Befragung zeigt: Jugendliche wünschen sich Unterstützung, um ihren Medienkonsum zu reflektieren, und fordern klare Regeln, mehr Aufklärung und echte Alternativen zur ständigen Erreichbarkeit. Genau hier setzt Vodafone mit der Initiative „Leb im Jetzt statt im Netz“ an: Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen, Kooperationspartnern, Eltern, Politik und Gesellschaft will das Unternehmen Wege für einen gesunden Konsum digitaler Medien finden.
Über die Studie
Die Studie wurde von GWI im Auftrag der Vodafone Gruppe im März 2025 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 4.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus acht europäischen Ländern: Großbritannien, Türkei, Portugal, Irland, Griechenland, Deutschland, Tschechien und Rumänien. Aus jedem Land nahmen jeweils 500 Befragte teil. Für eine repräsentative Stichprobe wurde auf eine ausgewogene Verteilung nach Alter und Geschlecht geachtet. Um die Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten, kamen verschiedene Kontrollmechanismen zum Einsatz – etwa die Überprüfung der Antwortlogik und der Bearbeitungsdauer. Teilnehmende, die diese Qualitätskriterien nicht erfüllten, wurden aus der Auswertung ausgeschlossen. Die Befragung erfolgte zwischen dem 4. und 9. März 2025. GWI arbeitet mit verlässlichen Partnern und befolgt die Standards der Market Research Society (MRS) sowie von ESOMAR.